Feldspat

Feldspat ist der Sammelbegriff für eine größere Anzahl von Silikat-Mineralien, die sich in der chemischen Zusammensetzung voneinander unterscheiden. Der Schmelzpunkt der Feldspate liegt zwischen 1150 und 1250 Grad Celsius. Mineraliensammler verwenden für besonders interessante Erscheinungsformen fast ausschließlich spezielle Gattungsbegriffe statt der allgemeinen Bezeichnung. Der Plural lautet wahlweise „Feldspate“ oder „Feldspäte“, wobei die letztere Variante heutzutage seltener genutzt wird.

Die Bestimmung von Feldspaten

Die auffälligsten Bestimmungsmerkmale von Mineralien sind die Strichfarbe und die Härte gemäß der Mohs-Skala. Letztere liegt bei Feldspaten zwischen den Werten 6 und 6,5. Die Strichfarbe des Feldspats ist weiß. Die auf Anhieb sichtbare Farbe trägt hingegen nur wenig zur Identifizierung des Minerals bei, da sie unterschiedliche Erscheinungsformen annehmen kann. Zu finden sind sowohl farblose als auch rosafarbene, braune, grüne und blaue Feldspate.

Der Name „Feldspat“

Im Mittelalter war „Spat“ eine allgemeine Bezeichnung der Bergleute für ein Mineral. Feldspate besitzen die Eigenschaft, durch Verwitterung langfristig zu Tonerde zu zerfallen und damit zur Fruchtbarkeit von Feldern beizutragen. Die Erklärung für den Namen des Minerals besteht also darin, dass das Mineral zu einem Bestandteil des Ackerbodens zerfällt.

Vorkommen der Feldspate

Feldspate gehören zusammen mit Quarz zu den am häufigsten in der Erdkruste vorkommenden Mineralien und lassen sich weltweit nachweisen. Das häufige Vorkommen gilt für die Gruppe der Feldspate als Gesamtheit, während einzelne Erscheinungsformen durchaus selten sein können.

Verwendung von Feldspaten

Einige Feldspate sind beliebte Schmucksteine. Am häufigsten verwendet wird das Mineral jedoch zur Porzellanherstellung, bei der seine Bedeutung ähnlich hoch wie die von Quarz ist. Des Weiteren verwendet die Industrie Feldspate zur Produktion von Steinzeugfliesen und Platten. Besonders reiner Feldspat lässt sich für modernen Zahnersatz in Form eines Inlays nutzen, da die daraus angefertigte Keramik der Erscheinungsform natürlicher Zähne ähnelt.

Albit (Natronfeldspat)

Der Albit oder Natronfeldspat gehört zu den aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung für die Keramikproduktion ungeeigneten Feldspaten. Er ist überwiegend farblos oder weiß, kann aber durch Beimischungen weiterer Mineralien einen anderen Farbton annehmen. Für die Schmuckindustrie sind einige Varianten wie der bislang ausschließlich in Kanada gefundene weiße Mondstein (Peristerit) von Bedeutung. Dieser ist nicht mit dem eigentlichen Mondstein zu verwechseln, bei dem es sich ebenfalls um eine Feldspat-Variante handelt. Der Name des seltenen Steins beruht auf der an das Mondlicht erinnernden Form der Lichtbrechung.

Labradorit

Der Labradorit ist eine Kombination aus Albit und Anorthit. Der Stein zeigt ein beeindruckendes Farbenspiel aus blauen, violetten und grünen Tönen. Der Name des Minerals beruht darauf, dass die erste Fundstätte auf der kanadischen Halbinsel Labrador lag. Mineraliensammler bezeichnen die in Ylämaa gefundene Variante des Steins als Spektrolith. Vorwiegend die Schmuckindustrie nennt die weiße Erscheinungsform des Labradorits Madagaskar-Mondstein und Regenbogen-Mondstein, da sie diese häufig als Alternative zum echten Mondstein verwendet. Bekannte Fundstätten dieser Feldspat-Variante liegen außer in Kanada und Finnland in der Ukraine, in Norwegen sowie auf Madagaskar.

Amazonit

Der Amazonit gehört zu den bei Mineraliensammlern beliebtesten Varietäten der Felspate. Er weist eine grüne bis blaugrüne Farbe auf, welche durch geringe Beimengungen von Blei verursacht wird. Die wichtigsten Fundorte des Minerals liegen in den USA, auf Madagaskar, in Brasilien, Indien und Norwegen. Amazonit wird nahezu ausschließlich zu Schmuck und zu Skulpturen verarbeitet. Eine Ausnahme stellt die im indischen Chittor abgebaute Kombination aus Amazonit und Granit dar, welche für den Innenausbau von Häusern verwendet wird.

Anorthit

Der Anorthit lässt sich häufig – aber nicht ausschließlich – als Einschluss in erkalteter Lava finden. Die Vorkommen liegen somit vorwiegend in der Nähe aktiver oder erloschener Vulkane, wobei sich die wichtigsten europäischen Fundorte in Italien befinden. In Deutschland sind größere Vorkommen in der Vulkaneifel, aber auch aus Plön, Chemnitz und Hanau bekannt. Die vollständige Liste der bislang bekannten Fundstätten umfasst Orte aus mehr als fünfzig Staaten, zudem wurde die Feldspat-Variante sogar auf dem Mond nachgewiesen. Anorthit gehört zu den für die Herstellung von Glas und Porzellan am besten geeigneten Feldspaten.