Mineralien

Mineralien sind Jahrtausende alte Naturschätze, von welchen bis heute über 4.600 verschiedene Arten bekannt sind. Laut Definition handelt es sich bei Mineralien um Feststoffe mit einer kristallinen Struktur, welche über eine bestimmte chemische Komposition verfügen. Mineralien sind nahezu überall zu finden, wo es Gesteinsbildung gibt – so sind sämtliche irdische Gesteine sowie alle bekannten Himmelskörper auf der Basis von Mineralen entstanden. Doch nicht nur in festen Strukturen sind Minerale anzutreffen; sie befinden sich ebenfalls als Feinstaub in der Luft oder in Form von Kolloiden gelöst im Wasser.

Was für Mineralien gibt es?

Um alle existierenden Mineralien zu erfassen, müsste eine lange Liste erstellt werden, daher werden im Folgenden einige der bekanntesten Vertreter der Mineralfamilie aufgeführt.

Feldspat

Der Feldspat ist eines der weltweit am häufigsten vorkommenden Minerale überhaupt. Er gehört der Familie der Silikate an und kann eine weißliche, gelbliche, rötliche, bräunliche oder grünliche Färbung aufweisen. Abgebaut wird dieses Mineral vorzugsweise in Deutschland, USA, Norwegen, Tschechien, Spanien und Italien. Der Feldspat findet vor allem in der Porzellan-Herstellung, in Glasuren oder in der Elektrotechnik als Isolator Verwendung.

Feldspat

Quarz

Das Mineral Quarz besteht aus dem Stoff Siliciumdioxid und verfügt über eine auffallend kristalline Struktur. Quarz zeichnet sich durch seine enorme Härte und seine eigenwilligen Wachstumsformen aus, was es zum beliebten Objekt für Sammler macht. Das Mineral ist zudem ein unverzichtbarer Rohstoff, der zur Produktion von Glas und Silicium dient. Darüber hinaus kommt Quarz im Putzmittel und als Streusand zum Einsatz. Je nach Typ existieren verschiedene farbliche Variationen, weshalb Quarz auch in der Schmuckherstellung begehrt ist. Generell kann zwischen grobkristallinen Quarzen (Bergkristall, gemeiner Quarz, Rauchquarz, Amethyst, Rosenquarz) und feinkristallinen Quarzen (Achat, Onyx, Jaspis) unterschieden werden.

Quarz

Glimmer

Minerale der Glimmergruppe zeichnen sich durch ihre stark glänzende und schimmernde Oberfläche aus. Differenziert werden kann hierbei zwischen hellem, dunklem und Sprödglimmer. Während helle Glimmer sehr kalium- und aluminiumhaltig sind und vorwiegend aus Muskovit, Paragonit und Glaukonit bestehen, zeichnet dunkle Glimmer ihr Reichtum an Eisen und Magnesium aus. Zu dieser Gruppe gehören vor allem Biotit, Zinnwaldit und Lepidolith. Glimmer werden vor allem in Pulverform als Effekt in Lacken und Farben, jedoch auch von der Kosmetikindustrie als Highlight bzw. „Schimmer-Effekt“ in Pudern und Lidschatten verwendet.

Glimmer

Hämatit

Der Hämatit – im chemischen Sinne: Eisenoxid – besteht zu 70 Prozent aus Eisen und zu 30 Prozent aus Sauerstoff. Seine Farbgebung variiert von schwarz bis grau; sein Glanz ist metallisch bis matt. Der Hämatit kommt vor allem in magmatischem Gestein wie Granit vor; die größten Abbaugebiete befinden sich in Australien, Marokko, Italien, Ukraine, USA, Südafrika, Indien und Venezuela. Der Hämatit wird aufgrund seines hohen Eisengehaltes meist als Eisenerz verwendet, zudem kommt er als Poliermittel oder Korrosionsschutz zum Einsatz.

Hämatit

Wo kann man Mineralien kaufen?

Wie bei allen Gesteinsarten bietet sich auch für den Erwerb von Mineralien der florierende Online-Handel oder der Weg ins Fachgeschäft an; eine interessante Alternative sind in diesem Fall die regelmäßig stattfindenden Mineralienbörsen.

Mineralienbörse – was ist das und wo gibt es so etwas?

Mineralienbörsen bzw. Mineralientage haben mittlerweile international eine lange Tradition. Sie finden temporär im Messe-Stil zu bestimmten Terminen statt und sind eine Pilgerstätte für Liebhaber, Sammler, Interessierte und Neugierige. Auf den Ausstellungen kann man neben Mineralien auch Fossilien, Kristalle und Edelsteine bewundern und die angebotenen Stücke natürlich direkt käuflich erwerben. Mineralienbörsen bieten in der Regel vom naturbelassenen Sammlerstück über Dekorationsobjekte bis hin zu individuell gefertigten Schmuckstücken alles an, was das Herz begehrt. Zudem kann der Mineralienfan zwischen Fachleuten und Gleichgesinnten nebenbei sein Fachwissen ausbauen. Mineralienbörsen gibt es meist in jeder größeren Stadt, die jeweiligen Termine können in der Regel schon weit im Voraus in speziellen Mineralienbörsenkalendern im Internet nachgeschlagen werden.

Wie entstehen Mineralien?

Es können drei mögliche Entstehungsarten von Mineralien unterschieden werden: das primäre Bildungsprinzip, das sekundäre Bildungsprinzip und das tertiäre Bildungsprinzip.

Beim primären Bildungsprinzip stellt das Magma – wie so oft bei der Gesteinsbildung – den Ausgangspunkt dar. Dieses enthält Stoffe, welche aufgrund seiner Temperatur flüssig sind. Erkaltet und erstarrt Magma, sondern sich diese Stoffe ab – entsteht dabei ein einheitlicher Stoff, handelt es sich um ein Mineral, bildet sich ein Stoffgemisch, spricht man von Gestein. Minerale, die auf diese Art und Weise entstanden sind, werden als Magmatite bezeichnet; hierbei wird nochmals zwischen den Vulkaniten, welche sich an der Oberfläche gebildet haben, und den Plutoniten, welche in den tieferen Schichten im Erdinneren entstanden sind, differenziert.

Beim sekundären Bildungsprinzip entstehen Minerale hauptsächlich durch Verwitterung und Ablagerung. Durch klimatische Bedingungen und andere Umwelteinflüsse können bereits bestehende Gesteinsstrukturen wie Berge oder Gesteinsbrocken brüchig werden und zerfallen. Durch Wasser oder Wind werden die einzelnen Fragmente dann fortgespült bzw. fortgetragen und sammeln sich an anderer Stelle erneut an und bilden neue Gesteine. Bei diesem Prozess der Sedimentation können Mineralstoffe aus dem Stoffgemisch herausgelöst werden und neue Minerale bilden.

Das tertiäre Bildungsprinzip geht von der Mineralbildung durch Gesteinsmetamorphose aus. Durch hohe Druck- oder Temperaturverhältnisse können aus dem bereits bestehenden Gestein einzelne Mineralstoffe herausgelöst werden, aus welchen sich daraufhin ein neues Mineral zusammensetzt. In diesem Fall spricht man vom Metamorphit oder dem Tertiär-Mineral.