Ammoniten

Ammoniten sind seit ca. 65 Millionen Jahren ausgestorbene Kopffüßler. Sie sind mit den heutigen Tintenfischen verwandt. Im Gegensatz zu diesen besaßen die Ammoniten jedoch einen Chitinpanzer, der ähnlich wie ein Schneckengehäuse aussieht.

Geschichte und Aussehen der Ammoniten

Die Tierklasse lebte ca. 360 Millionen Jahre lang. Es existierte eine Vielzahl von Spezies, heute kennt man 11.000 Ammonitenarten. Erstmalig traten sie im Devon auf, gemeinsam mit den Dinosauriern starben sie am Ende der Kreidezeit aus. Bis dahin hatten sie bereits drei Perioden mit größerem Artensterben überlebt. Es gibt verschiedene Theorien, warum die Ammoniten am Ende der Kreidezeit ausgestorben sind. Die gängigste Meinung besagt, dass sie verhungert sind, weil es durch eine Änderung der Umweltbedingungen nicht mehr genügend Plankton in den Meeren gab.

Die Ammoniten werden in drei Hauptgruppen unterteilt: Goniatiten, Ceratiten und Ammoniten. Ausgewachsene Tiere waren meist 2–20 cm groß, es gab aber auch kleinere und sehr große, die einen Durchmesser von über 2 m besaßen. Gefunden werden heute ausschließlich die Versteinerungen der Gehäuse.

Die meisten Gehäuse der Ammoniten zeigen eine in einer Ebene aufgerollte Spirale als Grundform. Das Gehäuse ist in eine Wohnkammer und in das Phragmokon, das aus einzelnen Kammern besteht, unterteilt. Bei den lebenden Ammoniten waren diese Kammern mit Gas gefüllt und dienten dem Auftrieb. Bei geschliffenen Exemplaren kann man die Trennwände der Kammern gut erkennen. Das Gehäuse kann zudem mit Knoten, Rippen, Dornen oder Ähnlichem versehen sein. Der Weichkörper des Ammoniten befand sich in der Wohnkammer. Über das Aussehen des Weichkörpers kann man nur spekulieren, da nur die Gehäuse erhalten geblieben sind. Es wird angenommen, dass er den heute noch lebenden Perlbooten (Nautilus) ähnelte. Es gab männliche und weibliche Ammoniten. Die männlichen Tiere waren kleiner als die Weibchen.

Wo findet man Ammoniten?

  • In der Natur findet man Ammoniten weltweit in Sedimenten, meist im Gebirge oder in Steinbrüchen. Überall dort, wo ältere Gesteinsschichten aus Schiefer, Kreide oder Sandstein sichtbar werden, sei es natürlicherweise oder durch menschliche Einwirkung, kann man Ammoniten finden. Sedimentgesteine entstehen durch Ablagerungen. Bei diesem Prozess können Tiere oder Pflanzen in das sich bildende Gestein eingeschlossen werden. In den Gesteinsschichten dienen Ammoniten als Leitfossilien, weil einzelne Arten nur in geologisch kurzen Zeiträumen lebten. Kennt man die Ammonitenart, weiß man wann sie gelebt hat und kann damit das Alter der umgebenden Erdschichten bestimmen. Bekannte Fundorte in Deutschland sind z. B. Solnhofen, Sengenthal, Mistelgau oder Schlaifhausen.
  • In fast jedem Naturkunde-Museum findet man eine Sammlung von Ammoniten.
  • Aufgrund ihres schönen und ungewöhnlichen Aussehens werden sie auch von privaten Sammlern geschätzt.
  • Erwerben kann man Ammoniten bei Händlern, auch online. Diese Exemplare sind meist geschliffen oder poliert. Dadurch treten die Einzelheiten des Gehäuses besser hervor.
  • Ammoniten werden auch zu Schmuckstücken verarbeitet. Neben echten Ammoniten trifft man hier oft auf Nachbildungen aus verschiedenen Materialien.
  • Künstler lassen sich von ihnen inspirieren. Sie bilden einzelne Exemplare nach und bauen sie in Kunstwerke ein.
  • Ammoniten sind in einigen Stadtwappen enthalten, in Deutschland z. B. in Heersum (Niedersachsen), in Lüdinghausen (Westfalen) und Schernfeld (Bayern).
  • Nachbildungen von Ammoniten werden gerne als Gartendekoration verwendet.