Quarz

Der Quarz ist nach dem Feldspat das zweithäufigste auf der Erde vorkommende Mineral. Es wird sowohl in der Industrie als auch in der Schmuckherstellung verwendet. Ungewöhnlich ist der große Reichtum an Varietäten des Minerals. Sowohl Juweliere als auch Mineraliensammler bevorzugen die konkreten Bezeichnungen der einzelnen Quarz-Arten gegenüber dem Gattungsnamen. Schlicht als Quarz bezeichnen sie überwiegend die farblose und keine besondere Form aufweisende Variante.

Die zentralen Merkmale für die Identifizierung
Quarz besteht aus den chemischen Elementen Silicium – die Schreibweise Silizium ist in der Wissenschaft unüblich – und Sauerstoff. Bei einigen Varietäten kommen zusätzliche Elemente wie Aluminium, Magnesium und Eisen hinzu. Die Strichfarbe ist weiß, auf der Mohs-Skale weist Quarz den siebten Härtegrad auf. Viele Varianten lassen sich bereits aufgrund ihres Aussehens auf Anhieb erkennen.

Sand ist meistens Quarz
Sand ist eigentlich der Begriff für eine Erscheinungsform von Mineralstoffen. Bei den mit Abstand meisten Sandvorkommen handelt es sich um Quarzsand. Dieser ist sowohl für die Bauindustrie als auch für die Produktion von Glasprodukten und Halbleitern von großer Bedeutung. Aufmerksame Beobachter erkennen im Quarzsand kleine und durchsichtige Körner.

Die Quarzuhr
Quarzuhren zeichnen sich durch eine hohe Ganggenauigkeit aus. In ihrem Innern funktioniert ein Quarzkristall als Schwingquarz. Die Schaltung einer Quarzuhr wird als Quarzoszillator bezeichnet. Die entsprechenden Schaltungen eignen sich nicht nur für die Produktion von Armbanduhren und Weckern, sondern kommen zunehmend auch bei Haushaltsprodukten wie Eieruhren zur Anwendung.

Der Bergkristall
Der Bergkristall gehört zu den von Mineraliensammlern häufig als besonders schön bezeichneten Quarz-Varietäten. Er ist üblicherweise von klarer bis weißer Farbe und weist als Mineral eine typische Säulenform auf. Bergkristalle eignen sich hervorragend für die Schmuckherstellung und werden häufig zu Ketten und Ringen verarbeitet.

Der Amethyst
Der Amethyst gehört wie der Bergkristall zu den bevorzugten Schmucksteinen. Sein Alleinstellungsmerkmal stellt die violette Farbe dar. Amethyste kommen deutlich seltener als gewöhnliche Quarze vor, die bekanntesten Fundstellen liegen in Marokko, Brasilien, Madagaskar und Russland. Zur Beliebtheit des Steines als Schmuck trägt vor allem die einzigartige Farbe bei. Teile der alternativen Medizin schreiben dem Amethyst Heilkräfte gegen Suchtkrankheiten zu.

Der Achat
Achate werden gewöhnlicherweise in sogenannten Drusen gefunden. Hierbei handelt es sich um den Schmuckstein umgebende Kapseln, sodass sie Färbung eines gefundenen Steines erst nach dem Öffnen zu sehen ist. Achate existieren in zahlreichen Farbkombinationen, wobei sie in jedem Fall gestreift sind. Der bekannteste deutsche Fundort ist Idar-Oberstein. Achate lassen sich unterschiedlichen Schmuckstücken verarbeiten, wobei aufgrund des Farbreichtums jedes einzelne Stück als Unikat angesehen werden kann.

Rosenquarz
Das zentrale Kennzeichen des Rosenquarzes ist die rosarote Farbe. Diese Variante wird sowohl für die Anfertigung von Schmuckstücken als auch für die Herstellung kunstgewerblicher Artikel verwendet. Rosenquarz kommt selten vor, der bedeutendste Fundort liegt in Brasilien. Zwischen den einzelnen Steinen besteht ein bedeutender Unterschied: Während einige Exemplare unter Sonnenlicht ihre rosarote Färbung schnell verlieren, wirkt sich die Sonneneinstrahlung auf andere Rosenquarze nicht aus. Die alternative Medizin stuft den Rosenquarz als Heilstein gegen Herzbeschwerden ein. Das gilt sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn, sodass Heilpraktiker ihn nicht nur zur Stärkung der Herztätigkeit, sondern auch gegen Liebeskummer verwenden.

Citrin
Der Citrin ist die gelbe Quarz-Varietät. Er enthält immer einen Eisenbestandteil. Je nach dessen Umfang kommt neben der gelben eine orange und eine gelblich-braune Färbung vor. Die wichtigsten Citrin-Fundstellen liegen in Russland. Des Weiteren lassen sich die Steine in Südamerika und auf Madagaskar finden. Eine wichtige westeuropäische Fundstelle liegt im südlichen Spanien rund um Cordoba. Da die Nachfrage nach Citrinen in der Schmuckindustrie deutlich größer als die Fundmenge ist, werden die zwar ebenfalls wertvollen, aber häufigeren Amethyste zum Teil durch Brennen umgefärbt.

Rauchquarz
Der Rauchquarz erhält seine graubraune bis schwarze Farbe durch Gammastrahlen, deren natürliche Auslöser in ihrer Umgebung befindliche Gesteine sind. Heute werden Rauchquarze für die Schmuckherstellung auch durch die künstliche Bestrahlung farbloser Varianten erzeugt. Außer zu Schmuck wird der Rauchquarz zu Kunstgewerbeobjekten verarbeitet. Sein Handelsname lautet häufig Rauchtopas. Dieser ist allerdings irreführend, da der Begriff Topas eigentlich ein anderes Mineral bezeichnet. Die äußere Form der natürlich vorkommenden Rauchquarz-Bestände erinnert an den Bergkristall.