Der Meteorit
Meteoriten gehören geologisch gesehen zu den Gesteinen, und zwar unabhängig davon, welche jeweilige chemische Zusammensetzung sie aufweisen, da sie zumeist aus Mineralaggregaten bestehen. Ursprünglich sind sie Teile von größeren Gegenständen im All wie etwa Asteroiden oder Planeten. Lösen sie sich dort ab und kommen auf die Erde, spricht man von Meteoriten.
Wie kommen Meteoriten auf die Erde?
Seit dem Jahre 1990 wird in der Forschung zwischen Meteoroiden und Meteoriten unterschieden. Solange sich der spätere Meteorit noch im Weltall befindet, wird er Meteoroid genannt. Diese können nur wenige Millimeter oder aber viele Meter groß sein. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, werden sie durch ein plötzliches Abbremsen sehr hohen Temperaturen ausgesetzt und erzeugen so eine Leuchterscheinung am Himmel, Meteor genannt. Hierbei verglühen diese Meteoroiden häufig („Sternschnuppen“), sie können aber auch die Erde erreichen – fortan werden sie als Meteoriten bezeichnet.
Woher stammen Meteoriten?
Die meisten auf der Erde bekannten Meteoriten stammen von Asteroiden, sogenannten Kleinplaneten, die sich in unserem Sonnensystem zwischen dem Mars und dem Jupiter befinden. Treffen diese Asteroiden auf andere Gegenstände im All, lösen sich die Meteoroiden ab und stürzen unter anderem auch auf die Erde. Dieser Weg dauert normalerweise mehrere Millionen Jahre. Einige auf der Erde bekannte Meteoriten stammen – wie mittlerweile nachgewiesen wurde – auch vom Mond (Mondmeteoriten) oder vom Mars (Marsmeteoriten). Die Herkunft anderer Meteoriten vom Merkur oder vom Planeten Vesta ist dagegen umstritten. Auch von den Planeten wurden sie auf ähnliche Weise gelöst. Selbstverständlich können die Meteoriten der Erde aber auch von allen anderen erdenklichen Planeten oder Zwergplaneten sowie von Kometen stammen.
Wie werden Meteoriten klassifiziert?
Meteoriten werden zunächst grob in differenzierte und undifferenzierte Meteoriten unterteilt. Die undifferenzierten werden Chondrite genannt. Dies sind Steinmeteoriten, die größtenteils aus den Mineralen Pyroxen, Olivin und Plagioklas bestehen und durch Kernfusion entstanden sind. Sie machen mit über 80 Prozent den größten Anteil an Meteoriten aus, die auf der Erde gefundenen werden. Die differenzierten Meteoriten zeichnen sich durch einen schalenartigen Aufbau aus und werden je nach Herkunft und somit nach Zusammensetzung in Achondrite (Steinmeteoriten aus dem Mantel von Asteroiden), Stein-Eisen-Meteoriten (aus dem Bereich zwischen Kern und Mantel des Asteroiden) und Eisen-Meteoriten (aus dem Kern des Asteroiden) eingeteilt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten zur Klassifizierung von Meteoriten, zum Beispiel nach Fall- oder Fundstücken (wurde der Fall beobachtet oder der Meteorit lediglich gefunden) oder nach dem Grad der Verwitterung. Gerade in der Meteoritenforschung werden natürlich sehr feine und ausdifferenzierte Klassifikationen vorgenommen.
Wo finden sich Meteoriten?
Seit dem Jahre 1970 sind circa 209 beobachtete Meteoritenfälle gemeldet worden, das sind durchschnittlich fünf beobachtete und gemeldete Fälle pro Jahr. Wie viele tatsächlich auf der Erde ankommen, ist nicht sicher abzuschätzen, auf einer Fläche wie der Deutschlands darf nach kanadischen Forschungen der 70er und 80er Jahre wohl ungefähr mit 14 Fällen pro Jahr gerechnet werden.
Obwohl Meteoriten natürlich gleichmäßig und zufällig auf der Erde eintreffen, werden sie in manchen Gegenden wesentlich häufiger gefunden als in anderen. In der Antarktis oder in sehr trockenen Gegenden verwittern sie beispielsweise nur sehr langsam und halten so Zehn- oder sogar Hunderttausende von Jahren. Daher stammen die meisten Meteoritenfunde auch aus diesen Gegenden.
Der Hoba-Meteorit
Hoba ist der Name des bisher größten jemals auf der Erde gefundenen Meteoriten. Der 50 bis 60 Tonnen schwere Eisen-Meteorit befindet sich immer noch an dem Ort in Namibia, an dem er vor etwa 80.000 Jahren eingeschlagen ist. Sein Alter beträgt vermutlich 190 bis 420 Millionen Jahre. Er wurde erst im Jahre 1920 zufällig von einem Farmer entdeckt, der sein Land bestellen wollte – einige Jahrzehnte später wurde er zum nationalen Denkmal. Mittlerweile ist er zu einer wahren Touristenattraktion avanciert. Er ist umgeben von einem Gebäude, das einem Amphitheater ähnelt, angelegte Pfade, verschiedene Grillplätze und Toilettenanlagen runden das Bild des Ausflugsziels ab.